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Wegweiser zu den Lehrveranstaltungen

 
Der Veranstaltungswegweiser richtet sich vor allem an Studienanfänger und informiert über Funktion und Charakter unterschiedlicher Veranstaltungstypen an der Abteilung für Klassische Archäologie. Detaillierte Angaben über die zu belegenden Pflichtveranstaltungen und Mindestanforderungen sind nicht hier, sondern unter Prüfungsordnungen zu finden.

Vorlesung
Eine Vorlesung bietet über den Zeitraum eines Semesters hinweg einen Einblick in ein Thema, eine Epoche oder ein typisches Phänomen des Faches. Sie hat grundsätzlich Vortragscharakter, die Teilnahme der Studierenden konzentriert sich auf Vor- und Nachbereitungen und in der Veranstaltung vor allem auf Verständnisfragen. Vorkenntnisse der Zuhörer werden ebensowenig erwartet wie eine formelle Anmeldung.
Im Regelfall stellt eine Vorlesung eine didaktisch aufbereitete Einführung in einen Themenkomplex dar, die es in dieser zusammengefaßten Form nicht in der Sekundärliteratur nachzulesen gibt.

Das Thema wird vorgestellt, die Forschungsgeschichte in Grundzügen wiedergegeben, spezifische Probleme und Fragen aufgezeigt, das relevante Material und Methoden und Herangehensweisen erläutert und schließlich der aktuelle wissenschaftliche Diskurs referiert. Überdies bringt der Dozent eigene Forschungen und Überlegungen mit ein. All dies macht die Vorlesung für Studierende zu einem der umfassendsten und zugleich einfachsten Mittel des Erwerbs von Grundkenntnissen und Methoden des Faches.

Ringvorlesung
Ringvorlesungen sind Vorlesungen zu einem übergeordneten Themenkomplex mit wöchentlich wechselnden Vortragenden aus verschiedenen Fachbereichen. Der Zusammenhang der einzelnen Sitzungen ist dabei notwendigerweise lockerer als bei Veranstalten eines einzelnen Dozenten. Ziel von Ringvorlesungen ist – jenseits der Vermittlung von Inhalten in jedem einzelnen Vortrag – die Schärfung des interdisziplinären Bewußtseins. Die Besucher sollen ein Verständnis dafür entwickeln, welche Aspekte des Kernthemas die unterschiedlichen Fächer jeweils beleuchten und welche Herangehensweisen sie zu seiner Behandlung entwickelt haben.

Seminar
Seminare in der Klassischen Archäologie finden in der Regel im Seminarraum der Abteilung Klassische Archäologie im Rektoratsgebäude (Raum 04.022) statt. Die Teilnahmeplätze sind beschränkt, eine Anmeldung über das Online-Belegungsverfahren ist daher im Vorfeld erforderlich. Im Mittelpunkt dieser Veranstaltungen steht die gemeinsame Erarbeitung des Seminarthemas durch alle Teilnehmer in Form von Referaten und gemeinsamen Diskussionen unter wissenschaftlicher Anleitung des Dozenten. Im Regelfall schließt sich daran die Anfertigung einer schriftlichen Hausarbeit an, die thematisch mit dem jeweiligen Referat zusammenhängen kann, aber nicht muß.

Es gibt, abgestimmt auf den jeweiligen Kenntnisstand der Teilnehmer, im Wesentlichen drei Seminartypen: 

  • Einführungskurs

Der Fachbereich Klassische Archäologie bietet – meist nur im Wintersemester - einen Einführungskurs an, der sich an Studierende mit wenig oder gar nicht vorhandenen Vorkenntnissen richtet. Eine erfolgreiche Teilnahme bildet in der Regel die Voraussetzung für die Teilnahme an allen anderen Seminaren des Fachs! Seine Hauptquellen, Zielsetzungen und grundlegenden Herangehensweisen werden hier auf einer möglichst breiten Basis vermittelt. Dies geschieht in einem variierenden Mischung aus Vorlesungs- und Diskussionselementen. Zumeist werden keine Referate gehalten; vielmehr setzen sich die Studienleistungen stärker aus kleineren Einzelleistungen und eigenständiger Vor- und Nachbereitung der Sitzungen zusammen. An die Stelle der Hausarbeit treten eine oder mehrere schriftliche Prüfungen. Begleitend zum Einführungskurs findet ein von Studenten durchgeführtes Tutorium statt.

  • Proseminar

In einem Proseminar wird – ähnlich wie bei einer Vorlesung, doch oft noch etwas enger gefaßt – ein zentraler Themenkomplex des Faches behandelt. Dieser wird anhand einzelner Denkmäler, spezifischer Teilaspekte, aber auch benachbarter Themenfelder, die die Studierenden in der Regel in Form von Referaten vorstellen, von verschiedenen Seiten beleuchtet. Je nach Größe der Gruppe können auch andere Vermittlungsformen an die Stelle des Referats treten (Essays, Gruppenarbeiten etc.). Die eigenständige Erarbeitung und Präsentation eines (Teil-)Themas stellt die zentrale Studienleistung der Teilnehmer im Proseminar dar; Lernziel ist die eigenständige Recherche, wissenschaftliche Reflexion und angemessene Präsentation eines Forschungsgegenstands der Klassischen Archäologie. Hierzu gehört auch die Abfassung einer Hausarbeit nach wissenschaftlichen Standards.

  • Hauptseminar

Ablauf und Charakter eines Hauptseminars entsprechen im Wesentlichen denen eines Proseminars. Es wird jedoch bei den Studierenden ein größeres Maß an Grundlagenwissen vorausgesetzt, die Anforderungen an Durchdringung des Themas und der Sekundärliteratur, Grad der methodischen Reflexion und Eigenständigkeit der Leistung sind entsprechend höher.

Übung
Übungen zielen auf die Aneignung und Vertiefung spezifischer Arbeitsweisen, die in der Praxis archäologischer Arbeit zur Anwendung kommen. Die Teilnehmerzahlen sind auch hier beschränkt, eine Anmeldung (über das zentrale Online-Belegungsverfahren) daher notwendig. Abhängig vom Gegenstand der Lehrveranstaltung kann die Form der studentischen Beiträge variieren (Kurzreferat / Essays / Objektbestimmung / Projektteilnahme / Lektürekurs...). Eine Hausarbeit wie im Proseminar fällt jedoch in der Regel nicht an.

Inhaltlich gliedern sich Übungen in verschiedene Anforderungsbereiche:

  • Archäologische Dokumentation

Diese Gruppe umfaßt Veranstaltungen, in denen unterschiedliche Dokumentations- und Verarbeitungstechniken erlernt und eingeübt werden. Dies kann vom Zeichenkurs bis hin zur Übung über den Einsatz von Software-Anwendungen in der Archäologie reichen.

  • Bestimmen und vergleichendes Sehen

Hier soll der direkte Umgang mit den Objekten, Techniken wissenschaftlicher Beschreibung und der kategorisierenden Einordung, Datierung und Bestimmung geübt werden. Oft kommen hier Abgüsse und Originale der Archäologischen Sammlung zum Einsatz.

 Tutorium
Tutorien dienen der Erläuterung und Begleitung von Seminaren, im Regelfalle der Einführungskurse im Winter- und der Proseminare im Sommersemester. Die Studierenden werden von studentischen Tutoren in Grundlagen der wissenschaftlichen Arbeit und den effizienten Umgang mit Hilfsmitteln eingeführt. Daneben finden auch inhaltliche Vertiefungen und Ergänzungen zu den in den Seminaren vermittelten Stoffen statt.


Exkursion
Studierende im Hauptfach Archäologische Wissenschaften müssen im Rahmen ihres Studiums an Exkursionen im Umfang von mindestens 10 Tagen teilnehmen. Ziel und Zweck dieser Veranstaltungen ist der intensive und direkte Umgang mit archäologischen Stätten und Denkmälern. Derlei Exkursionen werden in jedem Semester durchgeführt. Das Angebot setzt sich aus ein- oder mehrtätigen Fahrten zu Ausstellungen, Museen oder Sammlungen innerhalb Deutschlands oder in der Schweiz und den etwa jährlich veranstalteten größeren Exkursionen zusammen, die über ein bis zwei Wochen hinweg Ziele im (zumeist mediterranen) Ausland ansteuern. Die Teilnehmer bereiten zu einzelnen Denkmälern, Stätten oder Themenkomplexen Referate vor, die vor Ort gehalten werden. Üblicherweise ist eine Kostenbeteiligung seitens der Studierenden erforderlich, wenn diese auch durch anderweitige Mittelzuschüsse so gering wie möglich gehalten wird.

Praktikum
Im Hauptfach Archäologische Wissenschaften wird die Teilnahme an Praktika im Umfang von insgesamt mindestens 20 Tagen gefordert. Hierbei kann es sich um die Mitarbeit an einer Ausgrabung, die Mitwirkung an einer Ausstellung oder ein Praktikum an einem Museum handeln. Praktika können in begrenztem Umfang innerhalb der Abteilung für Klassische Archäologie wahrgenommen bzw. durch dieses vermittelt werden (so besteht etwa eine Zusammenarbeit mit dem Badischen Landesmuseum Karlsruhe). Oft jedoch erweist sich eigenes Bemühen um externe Praktikumsplätze von Seiten des Studierenden als unerläßlich.